Was Sie zur Aufbereitung von Meerwasser wissen solten

Unsere Tiere im Meerwasseraquarium wie Korallen und Fische leben ständig in dem von uns aufbereiten Meerwasser. Natürlich sollten wir Ihnen deshalb das bestmögliche Wasser zur Verfügung stellen welches wir machen können. Das heisst nicht unbedingt dass Sie das teuerste Salz kaufen müssen und die beste Osmoseanlage benötigen die Ihnen angeboten wird. Viel mehr kann man auch hier mit einigen technischen Kniffen und Tricks sowie das Befolgen bewährter Grundsätze vieles richtig machen. Die folgende Anleitung soll Ihnen dabei helfen das bestmögliche Meerwasser für Ihre Tiere herzustellen.


Das Ausgangswasser - die Grundlage!

Arömeter - Erklärung Aräometer
Wenn Sie Meerwasser herstellen möchten gibt es eine sehr wichtige Grundlage zu beachten - das Ausgangswasser! Nur wenn Sie gutes Ausgangswasser haben können Sie auch gutes Meerwasser herstellen. Gutes Ausgangswasser ist ein Wasser aus Ihrem Wasserhahn welches möglichst nicht belastet ist mit Silikaten, Phosphaten und weiteren unerwünschten Stoffen. Sie können einerseits bei Ihrem Wasserwerk nachfragen oder einfache Phosphattests oder Silikattests machen um ihr Wasser zu kontrollieren. Man muss sich bewusst sein, dass Hersteller von Meersalzmischungen grundsätzlich davon ausgehen dass Sie Ihr Meerwasser mit Osmosewasser herstellen. Osmosewasser ist ein Wasser dass komplett von allen Stoffen befreit ist und zu etwa 99% rein ist. Herstellen können Sie dies sehr einfach mit einer Osmoseanlage welche es schon für ca. 120 Franken zu kaufen gibt. Diese Anlagen werden an den Wasserhahn angeschlossen und arbeiten mit dem Betriebsdruck der in Ihrer Hausinstallation vorherrscht.


1. Die Vorbereitungen für die Meerwasserherstellung

Arömeter - Erklärung Aräometer
Wenn Sie das Wasser mit einer Osmoseanlage machen, dann kann dies je nach Leistung der Anlage einige Stunden dauern. Behalten Sie hier die Ruhe und warten Sie die Zeit unbedingt ab. Nehmen Sie in beiden Fällen auf jeden Fall nur Kaltwasser und auf keinen Fall Warmwasser oder Mischwasser aus ihrem Wasserhahn. Warmwasser enthält viel mehr Kalk und Stoffe die wir nicht im Wasser möchten als Kaltwasser. Decken Sie den Behälter unbedingt ab während das Wasser in den Behälter läuft. So verhindern Sie Verunreinigen die wir nicht möchten. Zum Schluss geben Sie noch eine kleine Flasche herkömmliches Mineralwasser hinzu. (Sodaclub geht auch) Die im Mineralwasser enthaltene Kohlensäure verhindert das Ausfällen von kalkhaltigen Verbindungen die sonst auftreten können. Es entsteht wenn sich das Meerwasser langsam erwärmt und so weniger kalkhaltige Verbindungen binden kann. Nun erwärmen Sie das Wasser mittels eines handelsüblichen Tauchsieders auf ca. 24°Celsius.



3. Aufsalzen des Wassers

Arömeter - Erklärung Aräometer
Wenn Sie den Behälter voll mit Wasser haben nehmen Sie eine kleine Tauchpumpe und befestigen Sie etwa auf halber Höhe an der Seitenwand des Behälters. Nun geben Sie Strom auf die Pumpe und sorgen für ausreichend Bewegung im Behälter. Die mechanische Energie der Pumpe sorgt für eine schnellere Auflösung des Meersalzes. Als nächstes geben Sie Salz in den Behälter - immer nur ein wenig auf einmal. Ich gebe jeweils ca. 1/3 des Salzes hinzu und warte dazwischen ca. 10min. Wichtig dabei ist, immer das Salz in das Wasser zu geben und auf keinen Fall umgekehrt. Wenn Sie Wasser in Salz geben kann es zum Klumpen des Salzes kommen und sie können stellenweise Sole herstellen was einige Stoffe aufgrund der hohen Konzentration ausfällt. Das wollen wir nicht, schliesslich haben Sie teuer für jeden Inhaltsstoff bezahlt! Nach Zugabe von ca. 90% des Meersalzes sollten Sie mal mit einem Messgerät den Salzgehalt ermitteln. Viele Messgeräte sind temperaturkompensiert, das heisst der Salzgehalt sollte wenn er bei 15 Grad Wassertemperatur 1.298 beträgt auch bei 25 Grad 1.298 haben. Stimmt leider nicht immer, verlassen Sie sich nicht darauf und warten Sie immer bis das Meerwasser annähernd 25 Grad hat bevor Sie def. die Dichte messen und es dem Becken zuführen.


3. Kontrolle und Zugabe im Becken

Arömeter - Erklärung Aräometer

Wenn Ihr Meerwasser nun die Dichte und Temperatur hat können Sie es dem Becken zuführen. Mit den neuen hochwertigen Meersalzmischungen die weit besser als noch vor 15 Jahren sind kann das Wasser eigentlich umgehend dem Becken zugeführt werden. Ich persönlich lasse den Behälter immer noch eine Nacht stehen und belüfte es zusätzlich mit einem Ausströmer. Dies ist aber nicht wirklich nötig, und ist mehr weil ich es immer schon so gemacht habe. Wenn Sie das Wasser nun dem Becken zugeben achten Sie unbedingt auf den eintreffenden Wasserstrahl im Becken. Entsteht um das Wasser eine stark verschwommene Zone so zeugt dies von Dichteunterschieden des Meerwassers und dann stimmt etwas nicht mit dem Salzgehalt. Gegebenfalls sollten Sie das Meerwasser nochmals testen oder mit einem anderen Testgerät ihr Testgerät kontrollieren. Evtl. ist ihr Testgerät defekt und muss justiert oder kalibriert werden.
 


 

Bitte beachten Sie folgendes bei der Zugabe:

Frisch angerührtes Meerwasser ist wie man so schön sagt noch relativ "aggressiv" - geben Sie es daher nur in kleinen Mengen auf einmal dem Becken zu und nicht direkt auf Korallen oder Tiere. Beim Wasserwechsel spielt die "Aggresivität des Meerwassers nur eine kleine Rolle - da das neue Meerwasser nur 5-10% des Gesamtinhalts beträgt vermischt es sich schnell mit dem eingefahrenen Beckenwasser und es besteht keine Gefahr. Wenn Sie Ihr Becken neu ansetzen, müssen Sie unbedingt die Wartezeit einhalten und langsamer vorgehen. Beachten Sie hierzu unseren Leitfaden für das Einfahren von neuen Becken.